architekturfilm&jazz(41)

In der Veranstaltungsreihe „Architekturfilm und Jazz” im Thalia Kino Am Obstmarkt in Augsburg, zeigen wir am Montag den 02.November 2015 – 19 Uhr den Film Perret in Frankreich und Algerien von Heinz Emigholz. Auguste Perret (1874 – 1954) war ein französischer Architekt, Bau-Unternehmer und Stadtplaner. Er galt als ein Meister des Eisenbetonbaus. Der Film zeigt über 110 Min die Architektur Perrets im Format einer Autobiographie (Eintritt 7 €).

.Ab 20:30 Bar-Jazz mit Stephanie Knauer am Flügel im Thalia Kaffeehaus bei gutem Essen u. guten Gesprächen. Eintritt frei!

Perret studierte zwischen 1891 und 1901 an der École des Beaux-Arts in Paris, er beendete die Ausbildung ohne Diplom. Neben dem Studium wurde Perret bereits ab 1894 in der väterlichen Bauunternehmung tätig. Ab 1900 begann er Bauten in Eisenbeton auszuführen. Im Büro des Stahlbeton-Pioniers arbeitete unter anderen Le Corbusier (zwischen 1908 und 1909)

Von 1903 bis 1904 führte er das Wohnhaus in der 25, rue Franklin in Paris aus. In diesem Gebäude hatte der Architekt auch eine Wohnung im Dachgeschoss. 1905 gründete er mit seinen Brüdern Gustave und Claude eine Bauunternehmung.

1911 bis 1913 baute Perret das Théâtre des Champs-Élysées als moderne Stahlbetonkonstruktion mit weißer Marmorfassade.

In Le Raincy nördlich von Paris errichtet er 1922-23 die Kirche Notre-Dame du Raincy, ein nüchterner Hallenbau in Sichtbeton unter Verwendung weniger, standardisierter Bauelemente. Die nicht tragenden Fassaden sind vollständig in farbig verglasten Betonformsteinen ausgeführt, die von Marguerite Huré (1895-1967) gestaltet wurden.

1916 baute er mehrere Industriehalloen und Fabrikationsgebäude darunter das Gebäude für die Nähateliers Esders in Paris

Von 1940 an unterrichtete Perret an der École des Beaux-Arts. Nach dem Kriegsende 1945 war Perret bis 1954 der hauptverantwortliche Stadtplaner für den Wiederaufbau von Le Havre mit der leuchtturmartigen Gedächtniskirche St. Joseph sowie Architekt des Tour Perret in Amiens, des ersten Wolkenkratzers Frankreichs.

Mit einem Team von 60 Architekten entwarf er breite Boulevards und lange Straßenachsen, die von Häusern in getöntem Beton mit klarer, einfacher Ornamentik und Kolonnaden gesäumt werden. Das Baumaterial gewann man aus Sand und dem Ziegelschutt, der nach Farben getrennt vermahlen wurde.

Der markante, 107 Meter hohe, achteckige Glockenturm der Kirche Saint-Joseph du Havre aus Beton erinnert an einen Leuchtturm, 12.700 bunte Glasfenster illuminieren das Kircheninnere.[1] 2005 würdigte die Unesco seinen städtebaulichen Neuanfang für 60 000 Menschen als Weltkulturerbe.

In der Zeit von 1931 bis 1932 wurde unter seiner Leitung das neoklassizistische Gebäude des Marinebauamt in Paris ausgeführt. 1932 bezog die oberen Stockwerke des von ihm entworfenen Wohngebäudes 51-55 rue Raynouard, in dem sich auch sein Atelier befand und wo er bis zu seinem Lebensende wohnte. Eine Gedentafel am Gebäude erinnert heute an ihn.

Nach Film Bar-Jazz mit Stephanie Knauer am Flügel

Volker Schafitel, Architekt

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