Frank Loyd Wright (AFJ55-11.12.2017)

In der Veranstaltungsreihe „Architekturfilm und Jazz” im Thalia Kino Am Obstmarkt in Augsburg, zeigen wir am Montag den 11.Dez 2017 – 19 Uhr das Filmepos über ‚den Architekten Frank Loyd Wright von Ken Burns, Lynn Novick.
In einem Interview kurz vor seinem Tod 1959 wurde er als “Amerikas größter Architekt unserer Zeit” bezeichnet, könne er dem zustimmen? Wright nickte langsam und fügte ruhig hinzu: “Aber das “Amerikas” und “unserer Zeit” können wir sicher streichen.” (Eintritt 7 €).  Ab 20:30 Live-Jazz mit CoolTone…im Thalia Kaffeehaus bei gutem Essen u. guten Gesprächen. Eintritt frei!Vor 150 Jahren – am 8. Juni 1867 – wurde Frank Lloyd Wright geboren. Frank Lloyd Wright ist DIE Architekturikone Amerikas der Neuzeit vergleichbar mit Le Corbusier, Mies van der Rohe, Walter Gropius usw.!

Wright ging es, nach Jahrhunderten der kulturellen Abhängigkeit Amerikas vom alten Kontinent darum, eine unabhängige Architektur des neuen Kontinents zu etablieren. Er erschuf erstmals den Begriff des „Organischen Bauens”.

Seine so genannten Prairie Houses sollten Ausdruck des amerikanischen Geistes von Demokratie, Pioniergeist und Zusammenhalt sein. Das wichtigste Element war die Feuerstelle als Treffpunkt der Gemeinschaft, um den herum sich das Gebäude entwickelt.

Herausragendes Beispiel für die Verschmelzung moderner Architektur mit der Natur ist das Haus Falling Water. Wright sollte ein Haus für den Pittsburgher Warenhausbesitzer Edgar Kaufmann entwerfen, tat monatelang aber gar nichts. Als Kaufmann ihn anrief und sagte, er werde in zwei Stunden da sein, setzte sich Wright in aller Seelenruhe an den Schreibtisch und entwarf bis zu Kaufmanns Ankunft ein Haus, das bis heute in jedem Architekturstudium vorkommt. Kaufmann wollte ein Haus an einem Fluss. Wright entwarf das Haus direkt über dem Fluss, das Wasser fließt unter dem Wohnzimmer entlang. Die Steine sind in das Haus integriert und so kann man auf Findlingen speisen. Wright: “Ein Haus sollte die umgebende Natur würdigen, nicht sie entweihen.”

Harmonisch bettet sich das Ganze in die umliegende Landschaft ein. Wright war neben seiner Tätigkeit als Architekt und Schriftsteller auch als Kunsthändler und Sammler tätig. Zeitweilig waren die Erträge aus dem Kunsthandel höher als aus der Architektentätigkeit.

Obwohl er Schaffenskrisen kannte, schrieb Wright doch Geschichte wie kein anderer Architekt Amerikas. Zum Ende seines Lebens war es das Guggenheim, die weiße, sich emporwindende Rampe am New Yorker Central Park, die eines der bekanntesten Museen der Welt werden sollte und seit zwei Jahren Weltkulturerbe ist. “Mr. Wrights großartigstes Gebäude”, sagte Philip Johnson, selbst ein Weltklassearchitekt. Ein Künstler meinte, der spektakuläre Bau mache die Bilder darin “absolut nebensächlich”. Das sollte kein Kompliment sein.

Simon & Garfunkel haben sogar einen Song um diesen Architekten komponiert!

Nach dem Film Live-Jazz mit CoolTone – Günter Schaipp-Saxophon; Christian Küster-Gitarre; Erwin Bier-Kontrabass; Laura Lendman-Vocal
Volker Schafitel, Architekt

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